Der Kammerchor Munzach lud am letzten Wochenende zu zwei Konzerten ein und unterhielt das Publikum mit einem musikalischen Rückblick auf 40 Jahre Chorgeschichte. Es wurde ein mfangreiches Programmheft verteilt, das aber etliche Lücken und Überraschungen aufwies!
Wunderschöne Klänge und Melodien bot der 33-köpfige Chor. Der Dirigent Jakob Bergsma holte alles aus seinen Frauen und Männern heraus und
liess sie quer durch die Jahrhunderte und Sprachen singen. Zum «Menu Surprise» gehörte der «Fisches Nachtgesang». Dabei handelt es sich um ein Bewegungsstück von Martin Evanzin nach einem Text
von Christian Morgenstern. Es war ganz ruhig im Saal und man sah nur, wie sich bei den Sängerinnen und Sängern der Mund bewegte – tonlos.
Das Schweizer Volkslied «Es wott es Froueli z Märit ga» schallte danach durch den Saal. Ein Impronaut übersetzte den Text in Gebärdensprache, natürlich seine eigene!
Auf die Fröhlichkeit folgten vier geistlich-besinnliche Werke aus dem 15., 17. Und 20. Jahr-hundert. Wer Latein oder englisch nicht
verstand fand den Originaltext und die Übersetzung im umfang-reichen Programmheft. Eine gute Idee, denn auch gesungenem deutschem Text kann man an Konzerten nicht immer folgen.
Nach einem italienischen Tanzlied wurden die Grillen als gute Sänger gelobt, bevor der Chor in rätoromanischer Sprache die Ruhe am Bergsee bei untergehender Sonne besang. Das Protestlied
«Senzenina» aus Südafrika, das mit ganz wenigen Worten die ungleiche Behandlung der Schwarzen thematisierte, erinnerte an den Frauenstreik vom Vortag. Es waren nur wenige Zuhörer im grossen Saal.
Der Applaus tönte aber stark genug, um sie noch mit einem Irish Blessing und einem selbstgebackenen Muffin zu belohnen.